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Studentenjahre

Der „Sexunfall“, den ich gleich beschreiben werde, der ist eigentlich überhaupt nicht lustig. Er ist eher traurig.

Trotzdem ist es die Art von Unglücksfall, die vielen von uns nur allzu oft zustößt, und deshalb habe ich mich entschlossen, diese ernste Geschichte einzusenden, damit sie zwischen all diesen lustigen Ereignissen stehen kann.

Die so lustig manchmal auch gar nicht sind, wenn man sie erlebt, nur wenn man sie erzählt …

Ich muss ein wenig ausholen, damit die Sache klar wird.

Wie viele andere auch, hatte ich während meines Studiums durchaus meine wilden Zeiten. Da war Sex nicht jedes Mal gleichbedeutend mit einer Beziehung, sondern ich habe manchmal auch einfach wild in der Gegend herumgevögelt. Weil es einfach Spaß gemacht hat. Und weil es in erster Linie um die eigene Befriedigung ging, nicht darum, mein Leben auch nur für eine gewisse Zeit mit dem einer anderen Frau zu verbinden.

In gewisser Weise bin ich sehr froh um diese Zeit. Sie hat dafür gesorgt, dass ich bestimmt nie dastehen muss und mir vorwerfen, ich hätte etwas versäumt. Dass ich garantiert nicht mit 40 irgendwann, wo es durchaus einfach lächerlich wirken könnte, irgendwelchen verpassten Chancen hinterher renne.

Eigentlich hat es schon lange vor meinem Abschluss angefangen, dass ich ruhiger geworden bin. Ich habe viel fürs Examen gelernt, da blieb nicht viel Zeit für wilde, heiße Nächte, und irgendwie wurde mir das bald auch zu anstrengend, immer neue Frauen aufzureißen, um mit ihnen ins Bett zu steigen.

So toll Sex ist – er ist nun einmal nicht alles. Noch der tollste, geilste Sex kann mir die Probleme nicht wegnehmen, die ich im Beruf oder sonstwo habe. Da ist es eher eine echte Partnerschaft, die mir Halt gibt und mir hilft.

So kam es, dass ich bald auf der Suche nach einer festen Freundin war. Die ich dann, kurz nachdem ich meinen ersten Job angetreten habe, auch fand. Innerhalb von einem Jahr haben wir geheiratet.

Wir haben zwei Kinder miteinander, zwei Jungs.

Leider hat die Ehe nicht gehalten. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat; ich weiß es wirklich nicht. Und meine Ex-Frau kann es mir ebenfalls nicht erklären. Jedenfalls – wir sind seit drei Jahren auseinander, kommen aber mittlerweile erstaunlich gut miteinander aus. Besser eigentlich als zu der Zeit, wo wir noch miteinander verheiratet waren und zusammengelebt haben.

Von diesen drei Jahren war ich zweieinhalb solo.

Dann lernte ich eine Frau kennen, die für mich wirklich meine Traumfrau war, Isabel. Wir passten einfach überall zusammen. Unsere Interessen sind dieselben, wir mögen dieselben Dinge, wir konnten uns stundenlang über Gott und die Welt unterhalten, und es war einfach eine wunderschöne Zeit. Und der Sex, den wir miteinander hatten, der war einfach nur fantastisch und toll.

Ja, ich habe sie geliebt. Und wir sind nach einem Monat zusammengezogen, in meine Wohnung.

Es lief alles hervorragend. Bis Richard zu Besuch kam; ein Freund aus Studientagen. Obwohl er nach München gegangen ist, während ich im Ruhrgebiet geblieben bin, haben wir uns nie aus den Augen verloren und sehen uns regelmäßig.

Etwas, das ich in Zusammenhang mit Isabel zutiefst bereue.

Richard kam an, und Isabel und er verstanden sich auf Anhieb. Er wollte über das Wochenende bei uns übernachten, in unserem Gästezimmer, und ich freute mich bereits auf zwei wunderschöne Tage.

Ja, und dann kam das Abendessen, zu dem wir alle Wein tranken; Richard eindeutig ein paar Glas zuviel.

Noch bevor Isabel den Tisch abgeräumt hatte, begann er zu erzählen. Von unseren wilden Zeiten an der Uni.

Zuerst dachte ich mir nichts dabei, obwohl mir schon etwas unbehaglich zumute war.

Ja, und dann erwähnte er Namen. Er erzählte von Jutta, die ich einmal nach der Vorlesung in einem leeren Hörsaal gefickt habe, von Katja, die mir am selben Abend noch auf einer Studentenfete den Schwanz geblasen hat. Er berichtete über den flotten Dreier, den ich mit ihm und Karin hatte.

Kurz – er brachte all meine „Jugendsünden“ aufs Tapet, und seine Sprache wurde mit jeder Minute ordinärer.

Wenn man ihm so zuhörte, konnte man glatt auf die Idee kommen, ich sei der wildeste Hengst in meinem Semester gewesen und hätte nichts anderes im Kopf gehabt als Ficken, Vögeln, Bumsen, Gruppensex, Analsex, Muschilecken und Schwanzlutschen.

So schlimm war ich nie; nur wenn man halt die Sexabenteuer von etwa zwei Jahren in wenigen Sätzen zusammenfasst, dann wirkte es schon so, als sei ich ein sexbesessenes Monster gewesen, das mit dem Schwanz denkt und die Nase lieber in eine Muschi steckt statt in Bücher, und das die Frauen reihenweise flachgelegt hat, ohne sich einen Deut darum zu scheren, was nachher mit ihnen geschieht.

Nach einer Weile merkte ich schon, wie Isabel immer stiller wurde.

Ich wusste, wie viel Wert sie auf Treue legt. Für sie ist ein Seitensprung eine absolute, totale Katastrophe und etwas, von dem sie mir gleich zu Anfang erklärt hatte, sie werde es nicht mitspielen.

Deshalb hatten wir uns in einer feierlichen Zeremonie auch gegenseitig eben diese sexuelle Treue versprochen.

An diesem Abend sagte Isabel nichts; auch nicht am nächsten Tag, an dem wir mit Richard einen Ausflug machten. Dass sie sehr bedrückt war, merkte ich allerdings. Ich brannte darauf, dass Richard endlich abreiste, damit wir die Sache klären konnten. Ich ahnte ja, was sie störte. Trotzdem sah ich keine ernsthafte Gefahr; sie musste doch wissen, dass es alles Berichte aus der Vergangenheit waren, und dass ich längst nicht mehr der war, der damals von einem Bett ins andere gehüpft ist.

Am Sonntag war ich mit Richard bei einem Fußballspiel.

Als wir zurückkamen, kam mir die Wohnung gleich unheimlich leer vor.

Richard war es, der den Brief fand. Den Brief von Isabel, die in den knapp drei Stunden mit Sack und Pack ausgezogen war. Weil sie, wie sie schrieb, festgestellt hatte, sie hätte sich in mir getäuscht; und mit einem solchen Menschen könne sie einfach nicht länger zusammenleben.

Die Vergangenheit hatte mich eingeholt …

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2 Kommentare zu “Studentenjahre”

  1. Frank

    Na halb so schlimm, auf http://www.camnetz.com findest sicher schnell eine nette neue 🙂

  2. icke

    armer kerl…
    was soll man da sagen?
    aber irgendwie, sicher dass die beziehung dann so toll war?
    naja das man noch sex mit jemand anderem hatte ist doch schon sehr wahrscheinlich?
    und hat ihr nie über vorherige beziehungen geredet?

    naja ich hoffe du hast jemand neuen gefunden. oder vllt auch isabell wieder zurück

    und übrigens. solche idioten die werbung für single seiten machen sollte mal hier jemand löschen 😛

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