Wie man zum Camgirl wird – Teil 6 - bei Sex-Unfall.com

Wie man zum Camgirl wird – Teil 6

Zumal er, so fiel mir inzwischen ein, ganz bestimmt auch in den allerersten Minuten nicht so furchtbar aufgeregt gewesen war wie ich; er war ja schließlich Cam2cam Dates gewohnt, er hatte schon viele gehabt, während es für mich mein erstes war. Da hätte er mir ruhig mit ein paar freundlichen, anerkennenden Worten versuchen können, mir ein wenig Sicherheit zu geben.

Wir plauderten also über Belanglosigkeiten, erzählten, lachten, schwatzten. Es machte richtig Spaß, mich mit ihm zu unterhalten. Ich taute mehr und mehr auf und war schon längst nicht mehr richtig verlegen oder aufgeregt. Auch wenn ich mich wunderte, warum er auf uns selbst so gar nicht zu sprechen kam. Man könnte meinen, das sei gar kein richtiges Date, was wir hier hatten, sondern eher ein freundschaftliches Treffen von zwei Leuten, die mehr oder weniger zufällig miteinander zu tun haben – statt so, wie das bei uns der Fall war, im Rahmen der Partnersuche oder zumindest der Suche nach einem heißen Flirt übereinander gestolpert zu sein.

Aber plötzlich stoppte er mich mitten in einer Schilderung, wie ich einmal mit einer Freundin – es war diejenige, der ich dieses Cam2cam Date eigentlich zu verdanken hatte, von der also die Webcam war – einmal aus Versehen in den falschen Zug eingestiegen war und statt in den Norden in den Süden gefahren war, und wie uns dann jemand unbedingt zu sich nach Hause mitnehmen wollte, weil an dem Abend kein Zug mehr zurück fuhr. Wir sind aber lieber zurückgetrampt.

„Jetzt wird es aber langsam Zeit, dass du mir Cam2cam ein bisschen mehr zeigst als nur dein hübsches Oberteil“, sagte er auf einmal, völlig unvermittelt, mitten in meinem Satz, sehr ruhig, sehr bestimmt.

Der Schreck fuhr mir durch die Glieder.

Was sollte das denn jetzt? Nun, wo ich gerade begann, vor der Cam mit ihm wohlzufühlen, stellte er schon wieder neue Forderungen, die mich wieder total in heiße Verlegenheit stürzten?

Ich war kurz davor, mich zu weigern, ja, sogar den Cam2cam Chat ganz und vollständig abzubrechen.

Andererseits reizte es mich auch zu sehen, was passierte, wenn ich ihn denn wirklich zum Beispiel durch einen Strip ein bisschen anmachte und ihm kräftig einheizte. Vielleicht schaffte ich es damit endlich, ihm seine sture, ruihige Überheblichkeit vor der Cam zu nehmen.

Carsten würde sich noch wundern, wenn ich es darauf anlegte, beschloss ich in diesem Augenblick ganz fest bei mir … Ja, ich war bereit, ihm mehr zu zeigen. Zu meinen Bedingungen.

Und er konnte nur hoffen, dass er diesem Mehr an Verführung auch tatsächlich gewachsen war.

Ich schob meinen Schreibtischstuhl zurück, stand auf, veränderte ein wenig den Winkel der Cam, ging ein Stückchen zurück, damit Carsten mehr sehen konnte, nämlich fast meinen gesamten Körper, und legte vor seinen Augen, oder vielmehr eigentlich vor den Augen der Cam, einen astrein heißen Striptease hin, mit viel Tanzen und Wiegen und Streicheln und Schlängeln.

Besonders mich aus der knallengen Jeans herauszuwinden war gar nicht so einfach; das bedurfte eines regelrechten Kunststückes, bis ich endlich auch untenherum nur noch Unterwäsche trug.

Andererseits kann man als Frau diese Notwendigkeit auch sehr erotisch einsetzen, so dass das Ergebnis weniger ungeschickt, als vielmehr ausgesprochen sinnlich wirkt; und genau diese Kunst beherrsche ich ganz gut. Nicht erst seit ich mal mit meiner Freundin zusammen einen Kurs im erotischen Strippen belegt habe; das liegt mir sozusagen im Blut, diese Verführungskunst.

Nachher stand ich bloß noch in BH und Höschen da.

So kehrte ich dann an meinen Schreibtisch zurück und setzte mich genau vor die Cam, damit Carsten alles ein bisschen näher betrachten konnte, den Ansatz meiner vollen Brüste, meinen flachen Bauch mit dem Bauchnabelpiercing und die viele nackte Haut, die er nun zu sehen bekam.

Er atmete hörbar hastig. Meine kleine private Vorführung hatte ihn ersichtlich erregt, und das machte mich mutig. „Los, jetzt bist du dran“, forderte ich ihn auf. „Jetzt will ich auch etwas sehen!“

Er zögerte.

Aha, dachte ich triumphierend bei mir, Carsten war es also gewohnt, die Frauen vor der Cam dazu zu bringen, dass sie sich ausziehen, sich womöglich sogar ganz intim befingern. Aber wenn es dann darum geht, dass er diesen Liebesdienst mit gleicher Münze heimzählt, dann wird er so heillos gehemmt und verlegen, wie ich es zu Anfang unseres Cam2cam Chats gewesen war.

„Also ehrlich“, spielte ich die Gekränkte, „jetzt habe ich mich schon überwunden, mich nicht nur für dich vor die Cam zu setzen, sondern mich auch für dich ausgezogen. Da ist es wohl nicht zu viel verlangt, dass ich bei dir auch ein wenig nackte Haut zu sehen bekommen. Zu einem richtigen Cam2cam Flirt gehört das Strippen ja wohl zwingend dazu. Also los, zeig mir was!“