Sex-Unfall.com

Bestimmt kennt das jeder, man ist gerade mitten dabei, beim Wichsen, oder noch besser beim Ficken, und dann klingelt das Telefon, oder jemand steht an der Haustür. Ich wette, das ist jedem schon mal passiert.

Ärgerlich genug, wenn man womöglich gerade vor dem Orgasmus steht. Danach ist die Stimmung garantiert futsch; selbst wenn es nur der Briefträger ist, der ein Paket abliefert.

Das, was mir da mal passiert ist, das macht mir aber bestimmt so leicht keiner nach.

Ich wohnte damals in einem Mietshaus zusammen mit fünf anderen Parteien. Die alte Lady neben mir war ganz in Ordnung, ebenso die zwei Türkenfamilien im Erdgeschoss. Ganz oben allerdings wohnten zwei Mieter, wie man sie seinem schlimmsten Feind nicht als Nachbarn wünschen würde; auch nicht als Nachbarn im Stockwerk oben drüber. Von dem Ehepaar rechts hörte man von dem Mann zwar nie etwas, aber sie war ständig unterwegs, nörgelte über jeden Krümel und Fussel, kontrollierte, ob man auch ja ordentlich die Treppe wischte, motzte bei jeder Musik und jedem Fernsehfilm über Flüsterlautstärke, beschwerte sich wegen jeder Kleinigkeit beim Hausverwalter und schreckte nicht einmal davor zurück, im Abfall herumzuschnüffeln und einem zu erzählen, wo man was in die falsche Tonne gepackt hatte. Dann nervte sie so lange, bis man das in Ordnung gebracht hatte und drohte damit, andernfalls die Gemeinde zu informieren.

Der Griesgram neben ihr war nicht besser. Wenn sie einen mal in Ruhe ließ, übernahm garantiert er die Aufsicht und ging allen auf die Nerven.

Meine neue Freundin hatten beide schon misstrauisch beäugt, Elena sieht wirklich klasse aus: Blonde, schulterlange Haare, braune Augen, eine Figur wie Marilyn Monroe, knackige Titten, praller Hintern, und endlos lange Beine. Kurz: Die Sünde in Person. Natürlich passte ihnen das nicht. Aber dagegen konnten sie nun wenig machen; schließlich waren wir nicht in einem Studentenwohnheim, und Besuch auf dem Zimmer war ebenso erlaubt wie das Übernachten.

Elena hatte einen großen Nachteil – sie konnte beim Sex nie die Klappe halten. Wenn es ihr gefiel – und dafür sorgte ich schon -, dann hörte man das. Sie juchzte und jauchzte und ächzte und stöhnte zum Gotterbarmen.

Und ich muss sagen, mich amüsierte der Gedanke unwahrscheinlich, die beiden vertrockneten, giftigen Alten über mir könnten etwas davon mitbekommen. Man könnte auch sagen, ich legte es regelrecht darauf an.

Tja, das hätte ich mir besser noch mal überlegen sollen.

Noch in der ersten Woche unserer Beziehung klopfte es eines Abends mitten beim Vögeln ganz energisch gegen die Tür. Erst mit den Fingerknöcheln, aber dann mit der Faust. Das dröhnte ordentlich durch die ganze Wohnung. Ich dachte, es sei einer von oben, und wollte es ignorieren, aber dann brüllte einer was von der Polizei.

Ich also schnell meine Hose übergestreift und doch hin; mit der Polizei wollte ich nun nichts zu tun haben.

Dafür war es aber zu spät – die war nämlich schon da. In Form von zwei Grünen, die mächtig böse dreinschauten. Als ich ihnen allerdings erklärte, dass ich niemanden vergewaltigte, zusammenschlug oder sonstwas, sondern es einfach nur um wilden, geilen Sex ging, fingen sie schon an, ganz breit zu grinsen. Ja, und als dann Elena noch, nur mit einem T-Shirt bekleidet, neben mir auftauchte und mir den Arm um die Taille legte, lachten sie laut los.

Damit war die Sache dann erledigt.

Aber danach waren wir öfter bei Elena als bei mir, und ich habe auch sofort angefangen, eine neue Wohnung zu suchen. Nicht dass man mich nachher noch verhaftet hätte. Die Straftat: Der Frau zuviel Vergnügen bereitet zu haben …